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Skikurs in der Wildschönau – wirklich schon 27 Jahre her?

Heidenei, schon sagenhafte 27 Jahre ist es her, dass ich zum letzten Mal in der Wildschönau zum Skifahren war. Ein schöner Grund, Auffach, Thierbach, Oberau, Niederau & Co. mal wieder einen Besuch abzustatten.
Skikurs war seinerzeit angesagt, mit dem Bus gings stundenlang vom Fränkischen und mit dem obligatorischen Stop am Irschenberg (gabs damals dort eigentlich auch schon das Schnellrestaurant mit dem gelben M?) erreichten wir den Finkenhof, wo sogleich überaus komfortable Mehrbettzimmer in Beschlag nahmen. Ja, in Beschlag nahmen – wie das halt so ist.

Was ist noch übrig an Erinnerungen nach 27 Jahren? Nicht viel, so die erste Erkenntnis. Also am ersten Abend nach der Ankunft mal den Finkenhof ausfindig gemacht. Ja, da war ich schonmal. Schaut vieles noch so aus wie damals – aber waren das doch nicht Eindrücke vom anderen Skikurs in Mühlbach? Whatever. Tags darauf, Bier getrunken abends wie damals auch (Herr Schneider, Sie mögen es mir nachträglich nachsehen!) und früh zur Schatzbergbahn gefahren. Déja vu. Da stehen viele, viele Menschen und wollen den Berg rauf. Auch viele Gruppen. Die Wildschönau war und ist ein echter Hotspot für Familien und für Skikurse und für Anfänger und für neuerdings die umworbenen Wiedereinsteiger. Es ist grad britische Woche, also parlieren wir mit den Jungfüchsen von der Insel über Gott und die Welt, ehe uns die urigen Viererkabinen der Schatzbergbahn aufnehmen. Damals für uns Flachlandtiroler ein wahres Wunderwerk der Technik. Heute ein Relikt aus vergangenen Tagen – ein Nadelöhr, dessen Beseitigung die Wildschönauer auf Trab hält. Wie man Skigebiete heutzutage erschließt, sieht man auf der Westseite des Schatzbergs, wo die neue Verbindungsbahn mit geräumigen und komfortablen Achter-Gondeln den Stand der Skilifttechnik darstellt. Die Investition auf der Westseite ist der Grund dafür, warum die Schatzbergbahn derzeit noch warten muss – sie schafft aber auch die Verbindung ins Skigebiet ins Alpbachtal (auch so ein Familien- und Gruppenhotspot!), wo die Pisten vielleicht ein bisschen herausfordernder sind. „Die Gruppen fahren zum Einstieg gerne erst mal auf den Schatzberg, drüben im Alpbachtal ist dann die zweite Hälfte vom Skikurs angesagt“ – erzählt uns ein Skilehrer, der zufällig mit uns in der Gondel sitzt.

Oben an der Schatzbergalm: Alles neu macht der österreichische Winter. 27 Jahre sind eine lange Zeit. Die beiden Sesselbahnen – nie gesehen. Ich luge nach den Herstellerschildern beim Einstieg. Jaja, die sind vergleichsweise „frisch“. Wir sind ganz schön lange unterwegs, bis sich die ersten Erinnerungen melden. Die steile Abfahrt hinunter zur Schatzbergalm und – der Schlepper (ja richtig gelesen, es gibt da tatsächlich noch einen Schlepper) unweit des heutigen Funparks. Den letzten, steilen Anstieg haben seinerzeit maximal zwei Drittel meiner Gruppe im Skikurs (und das war immerhin Gruppe 2 von 8, also die zweitbeste Gruppe 😉 ) geschafft. Diesmal fliege ich nicht raus, Lars spielt brav mit beim Skischuhwegdrückbingo und wir fahren vorbei an den jumpenden Jungs und Mädels zur Mittelstation der Schatzbergalm. Auch hier war ich schon mal, bei der Talabfahrt letzte Erinnerungen an die eine oder andere Passage, den Bahn-Masten mitten im Zielschuss und schon sind wir wieder unten. Eine Zeitreise nach von vor einem Vierteljahrhundert. Aus dem Lautsprecher dudelt „Country Roads“. Das gabs damals auch schon…
Also bleibts dabei: Skigebiet ist Skigebiet. Wildschönau-Skifahren ist Wildschönau-Skifahren ist Familienskifahren ist ein richtig guter Einstieg ins Thema Ski und taugt auch bestens für mehrere Tage Familienskilaufen mit Genussfaktor, breiten Pisten, Einkehrmöglichkeiten und Unterkünften mit vernünftigen Preisen, ohne in irgeneiner Weise „billig“ daherzukommen. Da ist mal der schwierige schmale Grat zwischen modernem Wintersporttourismus und einer behutsamen und blitzgescheiten Weiterentwicklung eines bestehenden Skigebiets richtig gut begangen worden. Hier werd ich wohl nochmal herkommen mit Jonas und Timmi! Die müssen ja schließlich sehen, wo der Papa das Skifahren gelernt hat!

 

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