Winter

Pistenführerschein „Kinder SICHER im Schnee“ für Sicherheit

Beim Kinderskikurs. Foto: DSLVFür die Saison 2015/16 wurde der DSLV-Pistenführerschein „Kinder SICHER im Schnee“ neu überarbeitet. Kleine Skifahrer im Alter von 3 bis 8 Jahren können die Auszeichnung bei DSLV Profi-Skischulen erwerben, etwa im Rahmen eines Skikurses oder bei Events. In drei verschiedenen Stufen (Grün, Blau, Rot) werden durch einen Praxis-Check einfache Verhaltensregeln auf der Piste, das skitechnische Können und koordinative Fähigkeiten geprüft. Die jeweiligen Inhalte sind angepasst an die altersgemäßen sensorischen und motorischen Fähigkeiten. Sie wurden in Kooperation mit der Universität Stuttgart entwickelt.

Der DSLV Pistenführerschein sensibilisiert für die Sicherheit beim Schneesport außerhalb des abgetrennten Kinderskigeländes. Durch das Üben ausgewählter Fahrsituationen – beispielsweise Ausweichmanöver – und der Verhaltensregeln auf der Piste wird ein Plus an Sicherheit geschaffen. DSLV Schneesportlehrer werden in eigens konzipierten Fortbildungen mit dem Konzept vertraut gemacht, das von zahlreichen DSLV Profi-Skischulen angeboten wird. Eine Kooperation mit der Universität Stuttgart garantiert entwicklungsstufengerechte Inhalte.

Was Hänschen nicht lernt…
„Kleinere Kinder können die Gefahren auf den Pisten nicht richtig einschätzen, weil das räumliche Sehen und differenzierte Hören noch nicht vollständig entwickelt ist“, sagt Norbert Haslach, Vorstand der Schneesportschulen in Deutschland und Leiter einer Kinderskischule. Der DSLV Pistenführerschein soll Abhilfe schaffen, indem er schon frühzeitig auf mögliche Gefahrenquellen sensibilisiert und einen souveränen Umgang mit verschiedenen Situationen trainiert. Die altersgerechten Übungen werden zunächst gemeinsam geprobt und anschließend überprüft. Im Fokus stehen dabei sowohl einfache Verhaltensregeln auf der Piste, auch als FIS-Verhaltensregeln bekannt, als auch das persönliche Können. Die koordinativen Fähigkeiten der Nachwuchssportler werden ebenfalls getestet. Die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade Grün, Blau und Rot orientieren sich an der bekannten Einteilung der Pistenschwierigkeiten. Der DSLV Pistenführerschein ist Bestandteil der Fortbildung „Skiunterricht mit Kindern“ und bereits seit mehreren Jahren konzeptionell im DSLV Ausbildungsprogramm für Schneesportlehrer verankert. Für die Saison 2015/16 wurde das Konzept in Zusammenarbeit mit Dr. Dieter Bubeck, Mitglied des DSLV Ausbilderteams und Sportwissenschaftler an der Universität Stuttgart, und Norbert Haslach überarbeitet.

Wissenschaftlicher Hintergrund des Konzepts
Die Kinder in den Schneesportschulen werden immer jünger, weshalb es umso wichtiger ist, dass der Unterricht entwicklungsorientiert ausgerichtet wird. Damit der Kurs optimal auf die Entwicklungsstufen angepasst ist, haben die Experten des Deutschen Skilehrerverbands (DSLV) ein umfassendes Konzept für den Schneesportunterricht mit Kindern ausgearbeitet. „Was können Kinder in welcher Altersstufe motorisch und sensorisch überhaupt leisten? Zu was sind sie fähig? – Das waren die wichtigsten Fragen, die wir uns gestellt haben“, erklärt Bubeck. Schneesportunterricht, der an die Entwicklung der Kinder angepasst ist, hat viele positive Auswirkungen, wie ein gestärktes Selbstvertrauen oder die Förderung der konditionellen und koordinativen Fähigkeiten. Kinder, die im Kurs gefordert, aber nicht überfordert werden und sich in der Umgebung wohl fühlen, können durch das Skifahren in ihrer Entwicklung positiv beeinflusst werden. Nach erfolgreich absolvierter Aufgabe und Lob des Kursleiters steigt beispielsweise das Selbstvertrauen der Kinder.

Entwicklungsgerecht angepasste Skikurse
In jeder Altersstufe muss der Schneesportlehrer auf spezielle Merkmale achten und seinen Unterricht dementsprechend anpassen. 3 bis 5 Jährige können sich meist nur auf eine Aufgabe konzentrieren und ermüden schnell. Zudem spielen in diesem Alter Geschichten, Figuren und Fantasiewelten eine sehr große Rolle. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse übertragen die DSLV Experten auf den Skiunterricht: Der Fokus liegt vor allem darauf, positive Emotionen zum Schneesport zu entwickeln. Aufgaben werden spielerisch gestellt und das Erlebnis steht ganz klar im Vordergrund. Je älter die Kinder werden, desto mehr kann zwischen Lernen und Spielen variiert werden. Aufgrund der steigenden Konzentrationsfähigkeit und verbesserten Koordination und Kondition gehen die DSLV Schneesportlehrer auch zunehmend auf Feinheiten im Bewegungsablauf ein und stellen technisch orientierte Aufgaben. Wichtig ist es auch, dass die Kinder zunehmend selbst Verantwortung übernehmen. Daher empfehlen die DSLV Experten, nach und nach mehr Freifahrten in den Kurs zu integrieren. Nur so lernt der Nachwuchs, den Überblick auf der Piste zu bewahren und sich an verschiedene Geländeformen anzupassen. Ermöglicht wird so eine offene Unterrichtsform durch den DSLV Pistenführerschein, der die Kinder für die Gefahren auf der Piste sensibilisiert und dadurch das Risiko gering hält. „Insgesamt sind der Spaß an der Bewegung und das Erlebnis in der Gruppe für Kinder enorm wichtig. Die Lernziele sollte man dabei nicht aus den Augen verlieren“, betont Norbert Haslach. „Wir wollen den Kindern vor allem Freude am Schneesport vermitteln und viele Erinnerungen mit tollen Lernfolgen schaffen.“

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