Winter

Da schlagen Kinderherzen höher: Beifahrer im Pitztaler Pistenbully

12 bis 15 Tonnen schwer und rund 500 PS stark – und jeden Wintertag im Einsatz. Die Pitztaler Pistenbullys sind echte Hingucker, wenn sie sich nach Pistenschluss auf den Weg machen – und mehrmals in der Woche darf man sogar mitfahren mit den Pitztaler Pistenraupenfahrern. Ein ideales Geschenk für ski- und technikbegeisterte Kinder, die nach einem Skitag noch eine Overtime als Beifahrer auf dem Pistenbully erleben wollen. 

Montags, mittwochs und Freitag können Gäste im Führerhaus direkt neben dem Pistenbully-Fahrer Platz nehmen und live dabei sein, wenn kurz nach Sonnenuntergang die Pisten wieder auf Vordermann gebracht werden. Mit Kosten von 60 Euro pro Person ist die Mitfahrt (inklusive Berg- und Talfahrt mit der Hochzeiger-Gondel sowie einem Getränk im Hochzeiger-Restaurant) echt erschwinglich und eines vorneweg: die gut 30 Minuten lohnen sich echt! Eine Mitfahrt: 

Schnee ist nicht gleich Schnee – das wird mir schnell klar, als ich neben Daniel „auf dem Bock“ Platz nehme – das ist echt eine Wissenschaft für sich. Die 500 PS dröhnen unter uns, wer schon einmal mit einem Helikopter mitgeflogen ist: Genauso fühlt es sich auch im Cockpit einer Pistenraupe an! Die Maschine zittert, wabert und faucht, als wir uns bergan bewegen. Weil die Jungs auf den sechs Pistenraupen in der Regel alleine unterwegs sind, schadet es nicht, wenn mal ein Gesprächspartner mit dabei ist. Also ist die Diskussion schnell im regen Gange – natürlich geht es in den allermeisten Fällen um die große Kunst des Schneemachens und des Schneeverteilens :-). Ich lerne schnell dazu: Schattenflächen sind eher leicht zu präparieren, doch sonnige Südwesthänge haben es in sich: Dabei geht es nicht nur um ein möglichst ebenes Pistenbild, sondern auch um den richtigen Zeitpunkt – und der ist je nach Höhenlage anders. Also sind die 6 Pistenraupen, die täglich im Einsatz sind, auf den 40 Pistenkilometern des Skigebiets Hochzeiger im Pitztal sehr flexibel unterwegs, aber GPS-gestützt und mit vielen Infos über den Schnee unter der Raupe: Auf 10 Zentimeter genau zeigt ein Display im Cockpit Daniel, wo er Schnee hinschieben und wo er Schnee abfräsen darf. Der Schneezauber fängt übrigens schon im November anfängt, wenn der erste Schnee fällt und die Herren Kollegen von der Beschneiung für ein tragfähiges Schnee-Fundament sorgen. Das ist auch die eher gefährliche Zeit für Pistenraupen: Man darf eher nicht planieren, verdichtet nur mit der Kette, damit die Luft aus dem Schnee austreten kann. Der größte Horror: Schwimmschnee, der nicht bindet – und auf dem man schon einmal ins Rutschen geraten kann.

Heute aber: Alles easy! Wir fahren mit bis zu 17 Stundenkilometern auf der blauen Piste bergan, schanzen zum Schneeholen beim alten Lifthäusle über den Pistenrand, schnurren auf der schwarzen Piste steil bergab – und als der Nebel aufzieht, fahren wir immer noch wie an der Schnur, dank unseres GPS-Displays. Immer, wirklich immer, fühle ich mich sicher an Bord, auch im Steilen. Viel zu schnell gehen die knapp 40 Minuten vorbei und ich muss wieder raus und lande mit einem Sprung wieder in der Realität.

Der Chef der Bullyfahrer ist Christian Kirchebner. Er gibt mir nach der Fahrt noch einige weitere Infos, die ich euch nicht vorenthalten möchte: Insgesamt sind 8 Fahrer am Hochzeiger unterwegs, sie teilen sich 6 Pistenbullys. Start ist am Spätnachmittag direkt nach Pistenschluss, insgesamt 40 Kilometer Piste werden täglich präpariert. Meistens dauert die Schicht ca. 7 Stunden, bei besonderen Wetterlagen dauert die Pistenpräparation aber schon auch mal bis weit nach Mitternacht – oder beginnt frühmorgens noch einmal, wenn es über Nacht starke Schneefälle gibt.

Wenn ihr selber mitfahren wollt oder die Pistenbully-Mitfahrt verschenken wollt: Hier findet ihr alle Infos! Tipp: Meldet euch frühzeitig an, die Fahrten sind schnell ausgebucht!

 

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Thilo Kreier
Thilo Kreier (43), Journalist und Outdoor-Freund. Ist gerne und viel mit seiner Familie in der Natur unterwegs.

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