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Ein Tag im Schnee (und in den Hütten) am Latemar

Oben ein markantes Dolomiten-Felsmassiv – unten eine Pistenqualität, die ihresgleichen sucht: Wir waren im Ski Center Latemar unterwegs und haben nicht nur die hervorragend präparierten knapp 50 Pistenkilometer genossen, sondern auch die ein oder andere Einkehr in den Hütten rund ums Latemar. Ein Pistentag auf kulinarischen Spuren.

 

Wer in Südtirol ski-urlaubt, der hat oft auch das Genießen im Sinn – stehen die Südtiroler Hütten doch für einen gewissen Charme jenseits der Self-Service-Massenabfertigung. Also haben wir zwei Tage lang zunächst die Pisten, dann die kulinarischen Spezialitäten – und dann wieder die Pisten genossen.

Ein richtig gutes, mittleres Skigebiet mit 48 Pistenkilometern ist das Ski Center Latemar, gleich unterhalb des Latemars gelegen. Einstiegsorte sind Obereggen in Südtirol sowie Pampeago und Predazzo im Trentino. Wir fahren vom „Platzl“ in Obereggen mit dem Oberholzlift bergan und staunen gleich an der Bergstation: Da liegt die neue Berghütte Oberholz – klein und unscheinbar direkt unter der unspektakulären Liftstation. Doch erstmal fahren wir an der neuen Bergeinkehr nur vorbei und genießen das Skifahren auf bestem Schnee. Die Obereggener sind Virtuosen beim Kunstschnee-Machen – und auch wenn heute ringsum frischer Schnee vorherrscht, so verlässt man sich doch auf die Schneesicherheit aus den Kanonen von TechnoAlpin, das gleich nebenan in Carezza zuhause ist. Die Pisten sind zumeist rot und gefällig, einzig die Abfahrt vom Zanggen-Plateau auf rund 2400 m ist schwarz und fordert – nicht nur dank des dort stetig blasenden kalten Winds – die Konzentration (und die Oberschenkel).

Genusskifahren unterhalb des Latemar-Massivs. Die Orientierung fällt leicht, die Liftkapazitäten sind ausreichend dimensioniert, auf den Pisten ist zumeist auch an belebten Tagen noch genug Platz zum Carven. Da fällt es nicht leicht, ein kulinarisches Päuselchen einzulegen. Zum Beispiel in jener Berghütte Oberholz, die sich beim Eintreten in eine kulinarische Kathedrale verwandelt. 70 Prozent des umbauten Raums liegen unsichtbar unter der Erde – das erleichtert die Genehmigung eines solchen Neubaus ungemein, wie man mir beim Mittagessen schmunzelnd erzählt. Diese Kathedrale hat drei Schiffe, drei einzelne Berghütten mit jeweils einem riesigen Panoramafenster, hinter dem man den Schneezauber draußen gelassen und wettergeschützt betrachten kann. Die Architekten waren namhaft, die Speisekarte verspricht Gourmet-Genuss mit Berglamm in Thymiansauce, einem feinen Fiorentiner Bistecca oder dem Latschenkiefer-Risotto, das deutlich besser schmeckt, als es sich anhört :-). Wer einfach nur schnellen Hunger hat und günstig essen will, der bekommt in der neuen Berghütte aber auch Maccaroni vom Chef für unter zehn Euro und holt sich die Power für weitere drei Pistenstunden.

Zweites kulinarisches Highlight des Skicenter Latemar ist die die Mayerl Alm – nur eine Abfahrt entfern von der Oberholz-Hütte. Die Produkte kommen soweit möglich aus der Region, neben den klassischen Sattmachern werden auch hier feine Wild-, Fleisch- und Fischgerichte geboten. Tipp: Versucht, einen Platz im bedienten Bereich zu ergattern, dort schmeckt’s gleich noch feiner als nebenan im Selbstbedienungsbereich!

Am südlichen Ende des Skigebiets: das dritte kulinarische Ziel des Skicenters: die Baita Gardonè, direkt an der Gondelbahn, die von Predazzo heraufführt. Der Wirt Klaus Pichler hat sich dem Konzept der „Mountain Riviera“ verschrieben. Auf der riesigen Sonnenterrasse geht es vor allem an sonnigen Tagen sowas von gechillt zu. Dazu wird eine Vielzahl von regionalen und mediterranen Gerichten, Häppchen oder Aperitivos gereicht – was bei skifaulen Zeitgenossen schon einmal nachmittagfüllend geraten kann. Vielleicht hätte ja doch eine Halbtageskarte gereicht?

 

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