Winter

Tipps fürs Leihmaterial beim Skiurlaub

Der Ski zu lang, die Schuhe zu klein und der Helm drückt – nichts ist ärgerlicher, als unpassende Ausrüstung auf der Piste. Nicht wenige Wintersport-Begeisterte starten ihren Skiurlaub im Sportgeschäft beim Materialverleih. Damit unbeschwerten Winterferien nichts im Wege steht, gilt es bereits im Vorfeld einige Aspekte zu beachten. „Die richtige Leihausrüstung zu finden ist nicht schwer – und dabei doch die Grundlage für schöne Ski-Erlebnisse. Wer sich frühzeitig über die verschiedenen Angebote informiert, kann seine Ferien umso mehr genießen. Und darauf kommt es an“, sagt Carlo Tronci, Mitglied im DSLV-Ausbilderteam und Leiter der DSLV-Profi-Skischule Garmisch-Partenkirchen.
Gut vorbereitet zum Materialverleih

Worauf kommts beim Ski-Ausleihen an? Foto: DSLVSkifahrer und Material müssen aufeinander abgestimmt sein, um bestmöglich harmonieren zu können. Dafür sind einige Informationen über den Skifahrer unerlässlich: „Um einen passenden Skischuh finden zu können, ist die eigene Schuhgröße natürlich wichtig. Man sollte diese bereits zu Hause ablesen, um im Verleih die Wartezeit zu verkürzen. Die normale Straßenschuh-Größe genügt völlig“, so Tronci. „Außerdem fragen Verleiher nach Körpergewicht und -größe. Beide bestimmen die Einstellung der Bindungswerte, die auf jeden Skifahrer individuell eingestellt werden. Und zu guter Letzt ist eine kurze Selbsteinschätzung nötig: Bin ich Anfänger, gemütlicher Skifahrer oder in sportlichem Tempo unterwegs?“ Auch diese Information benötigt das Verleihpersonal, um die Skibindung passend einzustellen. Viele Händler bieten zudem einen Online-Service an, der die benötigten Daten abfragt. So ist einerseits sichergestellt, dass die Ausrüstung verfügbar ist, andererseits können die Angaben in Ruhe von zu Hause aus herausgesucht und eingegeben werden – für einen entspannten Start in den Skiurlaub.
Auch die Versicherungsfrage sollte rechtzeitig geklärt werden. Gegen Aufpreis bieten viele Verleihstationen Bruch- und Diebstahlversicherungen an, die im Schadensfall greifen.
Den richtigen Verleih finden – drei einfache Anhaltspunkte

Hightech beim Skiverleih ist gang und gäbe. Foto: DSLVDie Anzahl der Verleihstationen für Ski- und Snowboardausrüstung steht der Materialauswahl kaum nach. Umso wichtiger ist es, sich für den richtigen Verleih zu entscheiden. „Leihausrüstung sollte nicht älter als etwa drei Jahre sein“, erklärt Carlo Tronci. „Zudem sollten Kunden darauf achten, ob das Equipment regelmäßig präpariert wird. Der Skibelag etwa sollte stets in einem satten Schwarz glänzen und keine matten, weißlichen Stellen aufweisen – das ist ein Zeichen dafür, dass der Ski längere Zeit nicht gewachst wurde. Ein gut präparierter Ski bringt neben mehr Fahrspaß auch ein deutliches Plus an Sicherheit, gerade auf eisigem Kunstschnee. Wichtig ist auch die Hygiene. Schuhe und Helme müssen jeden Abend getrocknet und desinfiziert werden, das ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal jedes Verleihers.“
Neue Saison, neue Ausrüstung?

Nicht wenige haben Skiausrüstung im Keller, die nur gelegentlich verwendet wird. Tronci erklärt: „Wann das Material ausgesondert werden sollte hängt stark davon ab, wie oft es im Einsatz ist. Man sollte diesen Aspekt jedoch keinesfalls vernachlässigen, da auch die Sicherheit des Skifahrers davon abhängt.“ Mit der Zeit nutzt sich die Sohle der Skischuhe ab – sie wird dünner. Zwischen Schuh und Bindung entsteht so nach und nach ein kleiner Zwischenraum, aufgrund dessen weniger Druck auf den Ski ausgeübt werden kann. „Spätestens, wenn die Sohle ‚rund gelaufen‘ ist, sollte der Skischuh ausgetauscht werden, um Unfälle durch fehlerhaft auslösende Bindungen zu vermeiden“, warnt Tronci. Weiter: „Oftmals kann auch nur die Laufsohle ausgetauscht werden. Man erkennt dies in der Regel an unterschiedlichen Farbgebungen zwischen Schuh und Sohle. Im Zweifelsfall sollte immer ein Experte befragt werden.“
Tronci empfiehlt, Leihski stets mit aktuellen Skistiefeln zu testen. In der Produktion werden Ski ebenfalls nur mit modernen Stiefeln getestet und abgestimmt.
Saisonleasing als Option für den Nachwuchs

Im Wachstum sind Sprünge von bis zu zwei Schuhgrößen pro Wintersaison keine Seltenheit. Damit die Skiausrüstung stets passt, bieten immer mehr Verleiher die Option eines Saisonleasings an. Ski, Stöcke und Schuhe werden hierbei für eine ganze Wintersaison geleast und müssen spätestens am letzten Saison-Öffnungstag zur Verleihstation zurück gebracht werden. Sollte das Material zwischenzeitlich zu klein werden, kann es auch während der Saison ohne weiteres getauscht werden. Auch für Erwachsene gibt es vergleichbare Angebote: Eine gute Alternative für alle, die Jahr für Jahr mit Ausrüstung auf dem aktuellsten Stand den Winter genießen wollen
Neuer Trend All-Mountain-Ski

Im Skidepot ist Komfort angesagt. Foto: DSLVWas vor einigen Jahren noch der Slalom-Carver war, ist heutzutage der All-Mountain-Ski. Die in allen Modellen verwendete Rocker-Technologie bringt eine hohe Wendigkeit der Ski mit sich. Die Spitzen und Enden sind leicht hoch gezogen, so dass sie einfach zu drehen sind. „Ein All-Mountain-Ski fordert den Skifahrer mehr, da er weniger tailliert und gleichzeitig länger ist, als die oftmals im Verleih verwendeten Slalom-Carver“, erläutert Tronci. „Dabei haben sie viele Vorteile: Die eigene Skitechnik wird verfeinert, so dass man in verschiedenen Geländeformen und Schneearten souverän fahren kann. Das gibt nicht zuletzt ein Plus an Sicherheit.“ Ursprünglich für steile, eisige Pisten konstruiert, ist der Slalom-Carver für viele der Inbegriff des modernen Skifahrens geworden. „Tatsächlich eignen sich All-Mountain-Ski viel besser für den Skiverleih – sie sind vielseitiger und fordern den Fahrer zu Höchstleistungen heraus“, stellt Tronci richtig.
Öfter mal was Neues

Tronci rät, gelegentlich Ski auszuleihen, auch wenn man über eigene Ausrüstung verfügt. „Es gibt eine breite Auswahl an verschiedenen Skiern, jeder mit speziellen Eigenschaften. Wer hin und wieder etwas Neues ausprobiert, schult sein Können und ist auf verschiedene Situationen vorbereitet. Auch in ungewohnten Schneebedingungen oder Pistenverhältnissen gut zurecht zu kommen, ist eine Frage der Übung und erhöht den Spaßfaktor – und darum geht es doch beim Schneesport.“

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