Ein Winterurlaub mit Kindern – Skispaß pur oder Sportstress pur? Wir haben es gewagt und sind mit Timmi (4) und Jonas (7) nach Pertisau am Achensee gefahren und haben uns richtig schöne vier Winter- und Skikurstage mitten im herrlichsten Alpenpanorama samt Seeblick gegönnt. Unterwegs waren die Kids beim Kinderskikurs mit Maskottchen Pinguin Bobo bei der Skischule Pertisau.
Was ist das für ein Trubel frühmorgens nach dem Frühstück. Kinder im Hotelzimmer fertigmachen, lange Unterhose an, Skihose an, Rolli drüber, Jacke drüber, Mütze drauf, rein ins Auto und zwei Minuten später stehen Jonas und Timmi skikursbereit mit Helm und Skiern an der Talstation der Karwendel-Bergbahn in Pertisau. Hier ist der Sammelplatz für alle, die bei der Skischule Pertisau von Christoph Leithner einen Skikurs machen wollen. Entsprechend viel los ist auf dem Gelände, das auch um die Tageszeit schon schön sonnendurchflutet ist, so dass es Mama und Papa beim anschließenden Zugucken net kalt wird…
Jonas ist in der „Dreier-Gruppe“ – in insgesamt elf Könnensstufen haben die Bobo-Skilehrer in insgesamt über 50 Skischulen ihre Schützlinge eingeteilt. Die Stufen sind einheitlich. Wer also in Tirol einen „Dreier-Kurs“ gut hinkriegt, der kann in der nächsten Saison im Vorarlbergischen mit der „Vierer-Gruppe“ weitermachen. Jonas hat Philipp als Skilehrer, das ist der Nachbar vom Skischulleiter, ein junger Kerl – und er schnappt sich seine Jungs und Mädels sogleich und sucht das Weite. Weg vom Trubel, hinüber zum Übungslift.
Timmis Skilehrerin heißt Svetlana – und ihre Kids heißen allesamt „Mausi“ oder „Mausilein“. Und schnell ist selbst bei unserem eisernen Schweiger das Eis gebrochen und Timmi gibt der Ärmsten seine (fast) komplette Lebensgeschichte zum Besten. Die Einser-Gruppe ist für die ganz jungen Anfänger und entsprechend komplex gestalten sich auch Svetlanas Herausforderungen bis zum Start. Zwei Stöcke fehlen, eine Brille. Marie-Luise muss noch einmal aufs Klo, was die reinste Völkerwanderung bei den Kleinen auslöst. Doch auch hier ist nach einer guten Viertelstunde einmal Aufbruch angesagt. Es geht gaaanz vorsichtig und sehr behutsam einige Male auf dem Anfängerhügelchen auf und ab. Ohne Lift, ohne Förderteppich, einfach nur zu Fuß – zum Sicherheit kriegen, mit dem Skiern vertraut werden. Und am Ende der Woche werden wir erstaunt sein, wieviel Timmi an Ski-Fertigkeit mitgekriegt hat. Die erste Fahrt mit dem Seillift, einige Fahrten mit der Bobo-Eisenbahn, die ersten Kürvchen und Bremsversuche – und das alles machen die Kids und Svetlana immer schön kindgerecht und spielerisch.
Philipp nimmt seine Schützlinge schon ein wenig intensiver ran, hat erste Technikkniffs parat und sorgt jeden Tag dafür, dass die Jungs nach zwei Stunden Skikurs zur Mittagszeit fix und alle sind.
Am Freitag ist dann das Abschlussrennen angesagt, und so manches FIS-Rennen würde sich über derlei viele Zuschauer wie beim Skischulrennen in Pertisau freuen – Gut 150 Eltern begleiten gut 100 Kinder bei ihrem oft ersten Skirennen. Jonas darf von fast ganz oben, Timmi nur die letzten beiden Tore – und bei der abschließenden Siegerehrung, einem stimmungsvollen Spektakel, bei dem Pinguin Bobo in Überlebensgröße der Star ist, kommt raus: Timmi ist am Stockerl und Dritter, und sein großer Bruder ist im (anderen) Rennen Fünfter. Es gibt gottseidank keinen Ärger deshalb – auch, weil Jonas noch eine Bobo-Mütze bei der Verlosung von Sport Leithner abstaubt.
Fazit: Coole Skitage auf einem absolut passenden Übungsgelände!
…und hier gibt’s noch das Bobo-Lied – Pflicht für alle Teilnehmer 🙂
Übrigens: Übernachtet haben wir im Hotel Sonnenhof in Pertisau. Sehr empfehlenswert!